Sioen, Mitgründer des Blue Cluster für nachhaltige Meere und Ozeane
Sioen Mitgründer von Blue Cluster
Sowohl Innovation als auch Nachhaltigkeit sind integrale Bestandteile unserer Strategie. Dies erfordert konkrete Maßnahmen und Ziele. Eine wichtige Maßnahme zur Erhaltung und Innovation im Bereich des Meeres- und Küstenschutzes ist die Gründung des gemeinnützigen Vereins „Blue Cluster“. Ziel des Blue Clusters ist es, verbesserte, branchenübergreifende Partnerschaften und eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenszentren und Regierungsinstitutionen aufzubauen, um neue Investitionen zu fördern und innovative Projekte im belgischen Teil der Nordsee und darüber hinaus zu realisieren.
Blaues Wachstum
Nahrungsmittelversorgung, nachhaltige Energieversorgung, Klimaanpassung, Hochwasserschutz, Wassertransport und Rohstoffversorgung sind global vernetzte Sektoren des blauen Wachstums. Lösungen für diese gesellschaftlichen Herausforderungen können für zahlreiche flämische Unternehmen, die in blauen Teilsektoren tätig sind, einen direkten wirtschaftlichen Mehrwert bedeuten.
Sektoren wie Aquakultur, Anpassung an Meeresspiegelanstieg und Klimawandel, Küstentourismus, Meeres- Biotechnologie, Energie aus dem Meer und Nutzung des Meeresbodens haben ein großes Innovationspotenzial und können noch erheblich wachsen.
Der Maritime Cluster von Flandern, der bereits seit zehn Jahren existierte, sich jedoch hauptsächlich auf Offshore-Windenergie und Vernetzung konzentrierte, ist nun Teil von Blue Cluster.
Teil des Innovationsclusters Flandern
Der „Blue Cluster“ ist mittlerweile der sechste Innovationscluster (weitere sind u.a. die Branchen Chemie, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft und Logistik). Anfang März gab die Agentur für Innovation und Unternehmen (VLAIO) grünes Licht dafür.
Die flämische Regierung unterstützt die Cluster mit bis zu 500 000 EUR an Betriebsmitteln pro Jahr für einen Zeitraum von zehn Jahren. Voraussetzung ist, dass der Privatsektor jedes Jahr mindestens den gleichen Betrag beisteuert. Darüber hinaus stellt die Region jedes Jahr weitere 95 Millionen Euro für Forschungs- und Innovationsprojekte bereit, die aus den Clustern hervorgehen, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Mitglieder zu fördern. Jeder Cluster wird alle drei Jahre evaluiert.
Der Blue Cluster glaubt auch, eine aktive Rolle im Innovationsprogramm „Moonshot“ spielen zu können, um in den nächsten 20 Jahren bahnbrechende Technologien beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen und Kreislaufwirtschaft zu realisieren.
Partner & Aufgabenbereich
Die Gründungspartner sind: Colruyt, DEME, Econopolis, INVE, Jan De Nul, Sioen Industries, Tractebel Engineering, Vanbreda Risk & Benefits, Vyncke und ZERI.
Derzeit hat der Blue Cluster rund 140 Mitglieder, davon 111 der regulären Wirtschaft und drei Viertel dem Mittelstand (kleine und mittelständische Unternehmen). Die Häfen zählen ebenso wie die Wissensinstitute zu den assoziierten Mitgliedern. Mit der Zeit wird erwartet, dass sich die Zahl der Mitgliedsunternehmen verdoppeln wird.
Der Betrieb des Blue Cluster ist in einem breiteren Rahmen positioniert. Erneuerbare Energien sind nur einer unserer sechs Arbeitsbereiche. Der gesamte Betrieb basiert auf zwei übergreifenden Konzepten, nämlich Ökologie und Nachhaltigkeit des Meereslebens einerseits und dem inelligenten Meereskonzept (Smart Sea Concept) mit Datennutzung andererseits.
Küstenschutz
Der erste Einsatzbereich konzentriert sich auf den Küstenschutz. Die globale Erwärmung erfordert einen innovativen Küstenschutz und die Nutzung von Bodenschätzen. Forschungsprojekte zum Küstenschutz laufen in enger Symbiose mit der Natur, beispielsweise durch den Bau und die Stärkung natürlicher Sandbänke unterhalb der Wasserlinie und in einem gewissen Abstand zur Wasserlinie in Kombination mit Aquakultur zur Stärkung des Ökosystems.
Nachhaltiger Tourismus
Das zweite und sehr wichtige Arbeitsfeld ist der blaue Tourismus, den wir saisonal nachhaltig gestalten wollen, unter anderem mit dem Schwerpunkt Bildung. Ziel ist es, den Küstentourismus mit einem Angebot, das für mehr Erlebnis steht, in einem breiteren Rahmen zu positionieren. Dies kann in Form von Ausflügen zu den Offshore-Windparks geschehen, aber auch durch eine (virtuelle) Besichtigung des Kulturerbes in den Küstengewässern wie Schiffswracks und Bojen.
Nachhaltige Meeresernährung und Biotechnologie
Der dritte spezifische Arbeitsbereich ist nachhaltige Meeresernährung und Biotechnologie, wobei die Aquakultur am wichtigsten ist. Gemeinsam mit Betreibern von Offshore-Windparks führen die Colruyt Group, DEME und Sioen Industries ein Projekt zur Zucht von Muscheln auf den Masten von Windkraftanlagen durch. Sioen beschäftigt sich auch mit der Algenzucht für umweltfreundliche Lebensmittelanwendungen oder die Extraktion von Komponenten für die Pharma- oder Kosmetikindustrie.
„Über den Blue Cluster haben wir bereits ein Projekt zur Grundlagenforschung zu den Eigenschaften von Algen eingereicht, mit dem letztendlichen Ziel, möglicherweise eine ganz neue Industrie zu entwickeln“, sagt Bert Groenendaal, Innovationskoordinator bei Sioen. „Wir profilieren uns als Vorreiter bei der Erschließung neuer Industrien“, fügt er hinzu.
Meeresverbindung
Der vierte Arbeitsbereich betrifft die Meeresverbindung. Das Arbeitsfeld konzentriert sich hier auf Innovationen in der See- und Küstenschifffahrt, mit Blick auf Clean Shipping (saubere Schifffahrt) einerseits und Smart Shipping (intelligente Schifffahrt) andererseits.
Im Hinblick auf saubere Schifffahrt richten wir jetzt eine Arbeitsgruppe ein, die die Suche nach nachhaltigen Antrieben und Treibstoffen für die Schiffe der Zukunft mit der möglichen Produktion von Wasserstoff an Bord durch die Umwandlung von Meerwasser oder den Ersatz von grauem Wasserstoff durch grünen Wasserstoff oder Methanol, das in den Bereichen der Offshore-Windparks mittels vollständig erneuerbarer Wind- oder sogar Sonnenenergie (mit schwimmenden Sonnenkollektoren) hergestellt wird.
Erneuerbare Energie
Der fünfte Arbeitsbereich ist die Gewinnung und Speicherung erneuerbarer Energie auf dem Meer sowie die Gewinnung von Süßwasser. Neben Windkraftanlagen beschäftigen sich die Partner des Blue Clusters auch mit der Umwandlung von Wellen- und Gezeitenenergie in Ökostrom. Der Klimawandel führt bereits heute zu einer vorübergehenden Knappheit an Süßwasser. Die derzeitige Entsalzungstechnologie kann kaum als umweltfreundliche Anwendung bezeichnet werden. Ziel ist es, diesen energetischen Prozess komplett grüner zu gestalten und gleichzeitig eine Lösung für die Solerückstände zu bieten.
Meeresgesundheit und Abfalllösungen
Das letzte Tätigkeitsfeld schließlich sind Ocean Health & Waste Solutions (Meeresgesundheit & Abfalllösungen), wobei das Problem des Plastikmülls im Vordergrund steht. Der Blue Cluster achtet auch auf den schädlichen Einfluss von Mikroplastik. Darüber hinaus verfolgt die Organisation ein Grundlagenforschungsprojekt zur Beseitigung von Sondermüll (Giftgasgranaten) aus den alten Munitionsdeponien vor der Küste von Knokke-Heist (Belgien).
Sioen, aus einem bestimmten Grund
Die technischen Textilien von Sioen können bei fast allen oben genannten zukünftigen Entwicklungen eine wichtige Rolle spielen.
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Das Projekt „Coast Busters“ zielt auf den Küstenschutz ab, indem es naturinspirierte Designs (NID) einbezieht.
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Ein weiteres Projekt ist der nachhaltige Anbau und die Ernte von Muscheln in ihren jeweiligen Offshore-Windparks. Das Ergebnis: Eine erste Probeernte brachte Muscheln von hervorragender Qualität.
Sioen spielt eine entscheidende Rolle. Auch im integrierten Anbau von extraktiven Aquakulturarten. Neben unserem textilen Know-how können wir auch auf Know-how in der Herstellung adäquater Bekleidung für Menschen, die auf und am Wasser arbeiten, aufbauen.